Die Dekontamination von Verletzten und Zivilpersonen nach Unfällen mit gefährlichen Stoffen und Gütern (sogenannte „ABC-Einsätze“) gehört zu den Aufgaben der Fachgruppe Dekontamination der Feuerwehr Hannover.
Die Ausstattung für diesen Spezialbereich der auf drei Standorte verteilten Fachgruppe wird bei der Ortsfeuerwehr Davenstedt vorgehalten. Neben dem Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter AB Dekon Z ist weiteres Material auf diversen Rollwagen, Palletten und Regalen gelagert, das im Alarmfall durch Gerätewagen zur Einsatzstelle transportiert werden muss.
Beim Übungsdienst am letzten Donnerstag wurde die Dekon-Stelle für Verletzte unter Einsatzbedingungen auf dem Davenstedter Marktplatz aufgebaut. Die mit 21 Einsatzkräften in Zugstärke mit vier Fahrzeugen und einem Anhänger ausgerückte Ortsfeuerwehr benötigte knapp eine halbe Stunde, um den Abrollbehälter und die 6 luftgestützten Zelte aufzubauen. Hierzu wurden drei eigenständige Gruppen gebildet.
Die erste Gruppe kümmerte sich um die Station „Erstversorgung“ mit Patientenablage, Spot-Dekontamination und Sichtung sowie die Station „Selbsthilfe“ mit der Notdusche. Außerdem gehörte die Aufgabe „Absperren und Ausschildern“ der Dekon-Stelle zu ihrer Aufgabe.
Die zweite Gruppe baute die Station „Auskleiden“ mit zwei Zelten zur „Dekon-Vorbereitung“ sowie das zum Abrollbehälter gehörende „Verletztentransportsystem“ auf. Zusatzaufgabe war das Ausleuchten der gesamten Einsatzstelle.
Aufgaben der dritten Gruppen war der Aufbau des AB-Dekon-Z mit „Trinkwasser- und Abwasserversorgung“, die zentrale Energieversorgung mittels Stromanhänger, Kabeln und Verteilern, sowie der Aufbau der Stelle „Abtrocknung und Ankleiden“ für die ebenfalls zwei Zelte vorgesehen sind. Zur Aufgabe des Führungstrupps gehörte abschließend die „Registrierungsstelle“ für die Dekontaminierten, die mit dem MTW dargestellt wurde.
Die zentrale Stromversorgung erfolgte bei dieser Übung mittels des Strom-Anhängers 40 kVA. Zur Ausleuchtung wurden die Lichtmasten und Scheinwerferbrücken mit Stativen der Löschfahrzeuge und des Anhängers sowie die Beleuchtungsballons „Powermoon“ und die Zeltbeleuchtungen des Abrollbehälters verwendet.
Nachdem die gesamte Dekontaminationsstelle für Verletzte aufgebaut war, erfolgte für alle Beteiligten eine Besprechung bei der die einzelnen Schritte beim Durchlauf der Anlage für einen Patienten chronologisch behandelt wurden. Der anschließende Rückbau stellt immer wieder eine Herausforderung dar, denn alle sechs luftgestützten Zelte, die sich im Aufbau unkompliziert und zeitsparend erweisen, müssen luftentleert, korrekt gefaltet und dann in entsprechende enge Taschen gepackt werden, damit sie in die räumlich begrenzten Rollwagen zum Transport verladen werden können.
Der kräftezehrende Ausbildungsdienst wurde gegen 22 Uhr mit einem kleinen gemeinsamen Imbiss im Feuerwehrhaus beendet.
