Insgesamt knapp 40 Einsatzkräfte aus den Freiwilligen Feuerwehren von Davenstedt und Limmer, unterstützt durch ein Logistikfahrzeug der Feuerwehr Stöcken, führten am Donnerstagabend eine Einsatzübung zur Wasserförderung über eine ‚lange‘ Wegstrecke durch. Zu bewältigen war eine Distanz von ‚lediglich‘ 500 m auf der Deponie in Hannover Lahe. Aber die Aufgabe war dennoch herausfordernd, da rund 2.400 Liter Wasser pro Minute von einem Löschwasserbehälter auf den Gipfel des Nordberges gefördert werden sollten, und damit ein Höhenunterschied von über 70 m zu bewältigen war.
Der Druckverlust auf der Förderstrecke, einerseits durch die zu erreichende Höhe und andererseits durch Reibungsverluste in den Schlauchleitungen, mit rund 2 bar je 100 m Schlauchstrecke bei 1.200 Liter Förderleistung, bestimmte die Anzahl und Standorte der eingesetzten Pumpen. Um die Wassermenge überhaupt fördern zu können, mussten die ehrenamtlichen Kräfte zwei 500 m lange Schlauchleitungen, weitgehend auf direktem Wege, per Hand auslegen. Dabei wurden mehrere Druckbegrenzungsventile, Verteiler aber auch Zwischenbehälter eingebaut.
Die Wasserentnahme erfolgte einerseits durch das Tanklöschfahrzeug (LIM) über den regulären Anschluss des Löschwasserteichs und andererseits mittels elektrischer Tauchpumpe (TP 15/1) verstärkt durch die Pumpe des Löschgruppenfahrzeugs LF10 (DAV). Nach ca. 200 m war und leichtem Anstieg war der Fuß des ehemaligen und heute begrünten Müllbergs, auf dem 1980 der letzte hannoversche Hausmüll abgeladen wurde, erreicht. Ein weiteres Löschgruppenfahrzeug LF Kats (LIM) wurde zu Beginn der rund 250 m langen Strecke an der Flanke der höchsten Geländeerhebung im Stadtgebiet Hannover eingesetzt.
Da die Wege am Hang mit schweren Einsatzfahrzeugen wegen des Gewichtes und der ‚empfindlichen‘ in den 2010er Jahren durchgeführten Abdeckung des Berges nicht befahren werden dürfen, wurden die tragbaren Verstärkerpumpen, die zur Druckerhöhung dienten, kurzerhand auf einen Pritschenwagen umgeladen, und zusammen mit dem Mannschaftstransportwagen MTW (DAV) zur Förderstrecke gebracht.
Auf dem Hochplateau diente das Löschgruppenfahrzeug HLF20 (DAV) als Brandstellenpumpe. Die Mulde des Wechselladerfahrzeugs WLF (DAV) wurde dabei zeitweise als Wasserspeicher eingesetzt. Die Wasserabgabe erfolgte mittels zweier tragbarer Wasserwerfer und einen Wasserringmonitor.
Nachdem die Förderstrecken vollständig aufgebaut waren, konnten unterschiedliche Konfigurationen als geschlossene Schaltreihe (von Pumpe zu Pumpe) bzw. offene Schaltreihe, durch Einsatz von Zwischenspeichern, sowie unterschiedliche Pumpendrücke getestet werden. Somit diente der Übungsdienst auch zur Weiterbildung der Pumpenmaschinisten.
Nach einer kurzen Nachbesprechung erfolgte der Rückbau zügig, so dass ein Teil der eingesetzten Kräfte von der Deponie zum nächsten Einsatz in die Nordstadt fahren konnte. Besonderer Dank gilt dieses Mal einerseits den beiden Kameraden der Ortsfeuerwehr Stöcken, die den Schlauchtransport von und zur Schlauchwäsche in der Feuerwache 4 übernahmen und die Tragkraftspritze ihres Gerätewagen Logistik (GW-L2) (STÖ) als Verstärkerpumpe zur Verfügung stellten. Andererseits auch ein Dankeschön an den Zweckverband Abfallwirtschaft der Region Hannover AHA und unseren dortigen Ansprechpartner und Übungsbetreuer Stefan Bode, dass die interessante Übung außerhalb der regulären Geschäftszeiten ermöglicht wurde.