News Einsatzabteilung

Übungsdienst Anheben von Lasten

Dienstgruppen bilden sich in Technischer Hilfeleistung fort

Am praktischen Beispiel wurde beim Übungsdienst eine Ausbildung zum Thema „Anheben von Lasten“ durchgeführt. Im Rahmen der technischen Hilfe trifft die Feuerwehr immer wieder auf Einsatzszenarien, wo es darum geht schwere Objekte anzuheben oder zu bewegen. Dazu stehen auch in der Ortsfeuerwehr Davenstedt vielfältige Hilfsmittel zur Verfügung. Am praktischen Einsatzbeispiel sollten nach Vorgabe der Gruppenführer unterschiedliche Methoden angewendet werden. Dabei wurde angenommen, dass eine Person an einer Baustelle unter einer Schuttmulde eingeklemmt war. Die Person wurde in diesem Fall durch einen dicken Holzbalken dargestellt.

Zunächst mussten die Gruppen die Einsatzstelle absichern und vorbereiten. Dazu gehört das Absichern gegen den fließenden Verkehr genau so wie die Sicherstellung des Brandschutzes. Zudem musste die Einsatzstelle ausgeleuchtet, die Erkundung durchgeführt und die verletzte Person betreut werden. An einer Geräteablage wurden die Geräte zum Anheben zusammengetragen.

Doch bevor es ans Anheben schwerer Lasten geht, müssen diese erst einmal ausreichend in ihrer Position gesichert werden, damit sie nicht beim Heben unbeabsichtigt Verrutschen. Zu diesem Zweck führen das HLF und das LF jeweils diverse Holzklötze mit. Aber auch Unterlegkeile oder Bandschlingen in Verbindung mit einem Festpunkt können gute Dienste leisten. Das Rüstholz wird ebenfalls benötigt, um die angehobene Last unmittelbar abzustützen.

Zum Anheben führt das LF neben dem Brechwerkzeug und der langen Brechstange, einen hydraulischen Heber 100 kN und eine hydraulische Winde 100 kN mit. Aus dem hydraulischen Rettungssatz des Fahrzeugs können zudem der Spreizer und der einfach wirkende Rettungszylinder verwendet werden. Auf dem HLF sind neben dem Brechwerkzeug und dem hydraulischen Heber eine pneumatische Hebekissenausstattung mit drei unterschiedlichen Kissen sowie ein größerer hydraulischer Rettungssatz u.a. mit Spreizer und zwei doppeltwirkenden Teleskoprettungszylindern vorhanden.

Bevor schweres Gerät verwendet wurde, sollte die Mulde zunächst einmal mit der Brechstange soweit angehoben und gesichert werden, dass die eingeklemmte Person frei war. Auch wenn sich bei den ersten Versuchen nichts bewegte, war schnell zu erkennen, dass es nur auf geeignete Ansatzpunkte und Hebelkräfte ankommt und die Aufgabe auch mit einer einfachen (langen) Brechstange zu erledigen ist, wenn man sich die über die wirkenden Kräfte und Drehmomente im Klaren ist.

Im weiteren Verlauf erfolgte das Anheben mittels Hebekissen, wobei es auch hier auf die richtige Auswahl der Kissen und der Ansatzpunkte und Auflageflächen ankommt. Besonders ist zu berücksichtigen, dass bei den pneumatisch betriebenen Kissen die Kraft mit der Auflagefläche und somit auch mit der Hubhöhe abnimmt. Insofern muss im Vorfeld eine Strategie zum Einsatz der Hebekissen bestimmt werden.

Im dritten Schritt wurde die Mulde mittels hydraulischer Rettungsmittel angehoben. Hier wirkt in der Regel über die gesamte Hubhöhe die gleiche Kraft. Insbesondere beim Einsatz der Rettungszylinder aber auch beim weit geöffneten Spreizer besteht immer eine große Gefahr des seitlichen Verschiebens, so dass es besonders wichtig ist, dass auch kleine Huberfolge sofort abgesichert werden. Aufgrund der geringeren Hubhöhen ist diese Gefahr bei den hydraulischen Hebern nicht so groß.

Nach dem sich die Mannschaft der beiden Löschfahrzeuge ausgiebig mit der Aufgabe beschäftigt hat und auch die Grundlagen für die eingesetzten Geräte noch einmal wiederholt wurden, konnte die Mulde nach gut zwei Stunden von dem Wechselladerfahrzeug wieder aufgenommen werden.