Bei der Feuerwehr kommen die Motorsägen meistens dann zum Einsatz, wenn nach Unwetterereignissen umgestürzte Bäume Verkehrswege oder Zugänge blockieren, wenn Fahrzeuge unter ihnen begraben oder Personen unter ihnen eingeklemmt sind bzw. wenn allgemein eine Gefahr im öffentlichen Raum von ihnen ausgeht. Zum Einsatz der Sägen benötigen die Feuerwehrangehörigen eine besondere Ausbildung, die je nach Tätigkeitsschwerpunkt in vier verschiedene Module aufgeteilt ist.
Die die zu erwartenden Einsatzlagen jedoch in der Praxis oft komplizierter oder gefährlicher als in der Ausbildung sind, ist ein regelmäßiges Training beim Umgang mit der Motorsäge erforderlich. Für die geschulten Mitglieder der Einsatzabteilung der Feuerwehr Davenstedt wurden daher auch in diesem Winter wieder zwei jeweils sechsstündige Termine angeboten.
Dabei konnten diverse Bäume auf einem Brachgelände der Stadt gerodet werden, dass in Kürze für die Bebauung freigegeben wird. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Sicherheitsfälltechnik mit Bruchleiste. Vorhänger wurden mittels Halteband gefällt, und leichte Rückhänger wurden manuell „umgekeilt“. Bei diversen starken Rückhängern, die bei denen nicht ausgeschlossen werden konnte, dass diese auf das Nachbargrundstück fallen, wurde entweder windenunterstützt oder mittels maschinellem Fällheber die Fallrichtung vorbestimmt.
Die gefällten Bäume wurden anschließend entastet und zum Abtransport aufgearbeitet. Dabei konnten sich die eingesetzten Motorsägenführer intensiv mit den Druckverhältnissen in den Stämmen beschäftigen. Nur wer die Druck- und Zugseite richtig einschätzt, läuft nicht Gefahr, dass sich die Säge im Holz verklemmt.
Der Dienst endete jeweils mit dem umfangreichen Reinigen der verwendeten Ausstattung. Dabei wurden auch die Ketten der Motorsägen wieder geschärft, so dass einem Einsatz nichts im Wege steht. Besonderer Dank gilt hier den Mitarbeitern der Stadt Hannover, die auch in diesem Jahr wieder einige Bäume für die Ausbildung zur Verfügung stellten.
