News Einsätze

Alarm - 26.7.2014 15.55 Uhr

Alarm FF Davenstedt

Wunstorfer Landstrasse

B2 - Feuer mit Menschengefährdung

Diese Alarmierung stellte sich als eine Übung heraus.

Die Planung und Durchführung einer gemeinsamen Alarmübung für die Einsatzabteilungen mehrer Ortsfeuerwehren war in diesem Jahr in den Händen der Freiwilligen Feuerwehr Davenstedt. Weitgehend unbemerkt bereitete ein kleines Team externer Helfer unter Leitung von Bernhard Rodeck ein forderndes Übungsszenario vor, zu dem die Kameraden aus Ahlem, Badenstedt, Davenstedt, Limmer und Ricklingen 'eingeladen' werden sollten.
 
Gegen kurz vor 16 Uhr alarmierten dann die Funkmeldeempfänger zu einem bestätigten Feuer mit Menschengefährdung, bei dem nach Übungslage bereits Kräfte der Berufsfeuerwehr im Einsatz waren. In dem ehemals von der Universität Hannover genutzten Hochhaus an der Wunstorfer Straße 14 im Stadtteil Limmer sollte ein Feuer ausgebrochen sein. Vom Keller bis zum vierten Obergeschoss sollte das Gebäude bereits geräumt sein. Die Aufgaben der anrückenden Einsatzkräfte waren die Menschenrettung und die Brandbekämpfung im 5. und 6. Obergeschoss, wobei der Zugang über zwei 'sichere' Treppenräume gewährleistet war. Weiterhin sollte die Wasserversorgung mit einer Leistung von 2.400 l/min über lange Wegstrecke von der Leine aus erfolgen und angrenzende Gebäude mittels Wasserwerfer durch eine Riegelstellung geschützt werden.
 
Bei Eintreffen der ersten Kräfte war bereits farbiger Rauch erkennbar, der aus einem Fenster in der obersten Etage quoll. Darüber hinaus waren die beiden betroffenen ca. 55m langen Geschosse mittels Nebelmaschinen soweit vernebelt, dass auf der einen Hälfte 'Nullsicht' herrschte. Drei Verletztendarsteller des RUD-Teams der Feuerwehr Hannover und drei Übungspuppen wurden durch die Übungsvorbereiter verteilt.
 
Die Einsatzleitung, gebildet von dem stellv. Ortsbrandmeister Limmer und dem Ortsbrandmeister Davenstedt, richtete sofort drei Abschnitte ein, auf die die anrückenden Kräfte verteilt wurden. Während sich die Abschnitte 1 und 2 um die Rettung und Brandbekämpfung in jeweils einem Obergeschoss über einen der beiden Treppenräume kümmern sollte, führte der Abschnitt 3 das Löschwasser von der Leine heran und unterstützte nach Aufbau der Wasserversorgung mit weiteren Atemschutzgeräteträgern.
 
Für die anrückenden Trupps ging es bei Außentemperaturen von rund 27°C mit in voller Schutzbekleidung und unter Atemschutz Stockwerk um Stockwerk nach oben. Da die Steigleitungen nicht mehr nutzbar waren, musste auch die Wasserversorgung komplett von den Löschfahrzeugen bis zum Verteiler unterhalb des jeweils betroffenen Obergeschosses verlegt werden. In der Folge wurden in regen Wechsel Schläuche und Strahlrohre nach oben und Verletzte nach unten Transportiert. Mittels zweier Überdrucklüfter, die von der Feuerwache 4 bereit gestellt wurden, konnte verhindert werden, dass der Rauch bei geöffneten Brandschutztüren in die Treppenräume gelangte. Später wurde auch die Entrauchung damit vorgenommen.
 
Nachdem die Kameraden aus Ricklingen mittels GW-L und Schlauchcontainern drei Förderleitungen von der Leine zu den Einsatzabschnitten 1 und 2 verlegt hatten, wurde durch den Abschnitt 2 ein Wasserwerfer in Betrieb genommen, der nach Übungsvorgabe das Dach des Lehrsaalgebäudes schützen sollte und real Wasser über die Förderstrecken abnahm. Die Maschinisten der Angriffsfahrzeuge in den Einsatzabschnitten durften zusätzlich Erfahrungen sammeln mit welchen Druck sie ihre Pumpen fahren mussten, damit in den betroffenen Geschossen in rund 30 m Höhe noch ausreichend Wasser am Strahlrohr ankam.
 
Nach knapp zwei Stunden und teilweise sehr schweißtreibender Arbeit war die gesamte Lage abgearbeitet und die rund 60 Einsatzkräfte konnten mit dem Rückbau beginnen. Als Übungsbeobachter waren der C-Dienst der Wache 4 und der stellv. Stadtbrandmeister vor Ort. Im Anschluss fand daher für alle Führungskräfte eine Auswertung und Einsatzkritik statt. Im Fazit konnte festgestellt werden, dass alle geforderten Aufträge weitgehend erledigt wurden. Im Detail wurde jedoch noch Verbesserungsbedarf gesehen, was bei der speziellen Lage in einem so hohen Gebäude nicht weiter verwunderlich ist. Besondere Schwierigkeiten ergaben sich durch die unklare Definition der Geschosszahl, denn durch die Hanglage hatte der Abschnitt 2 eine zusätzliche Etage im Angriffsweg.
 
Neben allen eingesetzten Kräften der Ortsfeuerwehren gilt auch ein Dank an die Helfer der Vorbereitung und der RUD sowie die Kollegen aus der Atemschutzwerkstatt, der Schlauchwerkstatt und dem Gerätelager, die durch ihre Zustimmung die Großübung erst möglich machten.

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