News Einsätze

Alarm - 03.01.2003 22:20 Uhr

Am Freitag sind wir um 22.20 Uhr per DME (Digitaler Meldeempfänger) alarmiert worden.

Aufgrund des hohen Leine- und Ihme-Standes drückte das Wasser unter anderem in der Calenberger Neustadt in mehrere Keller eines kleinen Wohnblocks.

Das Wasser wurde durch Risse im Fundament und in den Wänden in die Keller gedrückt.

Das dies nicht unsere letzte Aufgabe sein sollte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Am Einsatzort lösten wir eine andere Wehr ab, die bereits seit morgens im Einsatz war.

Gemeinsam mit der Ortsfeuerwehr Wülferode wurden zeitweise mit 3 TS 8/8(Tragkraftspritze, die 800 Liter in der Minute bei 8 bar Druck fördert) gleichzeitig die Keller leergepumpt.

Parallel wurden die Tauchpumpen in anderen Kellern eingesetzt.

Nachdem angeforderte Sandsäcke geliefert worden waren, konnten mit diesen die Risse einigermaßen abgedeckt werden.

Nach ein paar Stunden stagnierte der Pegel und durch die Risse, durch die das Wasser vorher in den Keller drückte, floß dieses jetzt wieder ab.

Die Sandsäcke wurden entfernt und die Einsatzmittel abgebaut und abtransportiert.

So konnten wir nach 4 Stunden gegen 2:20 Uhr zur FRW 1 (Feuer- und Rettungswache 1)einrücken.

Hier standen bereits grob geschätzt 15 Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr in Bereitstellung.

Nach einiger Zeit konnten alle Fahrzeuge ausser unser LF8 (Löschgruppenfahrzeug) und das LF8 von Wettbergen einrücken.

Uns wurden Schlafsäcke angeboten, um sich auf den freien Betten der BFler zur Ruhe zu legen. Dies wurde von den Davenstedtern aber nicht angenommen.

Die Kameraden aus Wettbergen nahmen das Angebot jedoch dankend an und legten sich hin. Prompt wurden sie 10 Minuten später alarmiert. *g*

Wir warteten auf die Dinge, die da kommen sollten, guckten Fernsehen oder unterhielten uns.

Gegen 5:00 Uhr kam der Wachabteilungsleiter der BF und informierte uns, dass wir zu zwei Häusern, die direkt an der Leine liegen, alarmiert werden.

Da die dort benötigten Sandsäcke aber noch nicht auf dem Weg waren, hatten der WAL noch Zeit die Lage vor Ort zu beschreiben.

Die beschriebene Lage differierte leicht von der tatsächlichen.

Statt zwei Häuser mussten 3 Häuser durch eine Sandsackbarriere vor der steigenden Leine geschützt werden.

Insgesamt wurden 800 Sandsäcke durch uns und die tatkräftige Mithilfe der betroffenen Personen zügig an die gefährdeten Stellen gebracht.

Dies war auch dringend nötig, denn bereits beim Abrücken stand das Wasser an der Sandsackbarriere.

Direkt neben den 3 Häusern befindet sich eine Zweigstelle des DGB. Dort lief das Wasser bereits extrem zügig in eine Tiefgarage, so dass wir keine Gegenmaßnahmen mehr einleiten konnten.

Nach einiger Zeit gab es einen lauten Knall und der Strom war im ganzen Viertel weg. Betroffen waren nach eigener Schätzung ca. 500 Haushalte! Die Verteilung im DGB Haus war überflutet worden.

Bevor Mitarbeiter des Hannoverschen Stromunternehmens "Enercity" den Schaden beheben konnen, kam unser Stromerzeuger und der des RWs von Wülfelrode, die nach drei Stunden Schlaf wieder alarmiert wurden, auch noch zum Einsatz.

Nachdem wir wieder auf die Wache eingerückt sind, wurden wir dann noch zum Abholen und Neuverteilen von Tauchpumpen und Schläuchen geschickt und konnten danach einrücken.

Am 04.01.2003 gegen 12:20 Uhr waren die Kameraden dann nach 14 Stunden im Einsatz endlich zu Hause.